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Lééna: Oo, Hàiri, i wétti soo, das Dou neud dèèwààg wuursch réde ! Y ha 's gghasset, das i mi neud ha cheune mit ene verstaa ! Ouhsgséé tuënd s' wië Màntsche, aber usserschti Frèumdhàit isch gsy zwusche déne–n ound euïs. Wàge dèm … wië Dou wàisch …

Hàiri: Faar witer.

Lééna: Droum hani de Euïgéén Gattiker pbàtte, er séll dië Roboter àndere. I verspriche, das èr nuut hàt wéle gheuhre vo dèm.

Hàiri: Aabr èar hét 's toua.

Lééna: Will ych daas wéle ha.

Euïgén : Ych ha 's ouf myn àigne–n Entschlouss ggmacht, im Sinn vo me–n Éxpèrimànt.

Lééna: Àch Euïgéén, Dou wàisch, das daas neud stimmt. I ha zoum Voorouhs ggwusst, das Dou mer neud hàsch apsàge cheune.

Hàiri: Wiasoow ?

Lééna: Choum jétz, Hàiri, Dou wàisch scho waroum.

Hàiri: Joow, y wais es. Wull èar Dy gèèra hét – wia miar alli doow.

(Paouse)

Hillary: Éis hàt jétz sowgààr nok méar von dééinen. Wy sy wèèren Schouïtztråpfen awf der Stirn von dy Èardé.

Horst: Lééna, was wirst Du mir geben, wenn ich als Rechtsberater für Dich eintrete ?

Lééna: Fur mych ?

Horst: Für Dich, oder für Eugen Gattiker, wie Du wünschest.

Lééna: Gits deby es Hànke oder euppis esoo ?

Horst: Nur aus moralischer Sicht, Lééna. Es muss ein Schuldiger gefunden werden. Das ist die normale Suche nach dem Sündenbock nach einer Katastrophe.

Hàiri: Euïgéin, wia varynbaarsch Dou Déins … ouhmanandr baaschtla – mit da Khlawsla vou déinem Vrtraag ?

Horst: Verzeihung, Heinrich. Sag mir, Eugen, wann war der tatsächliche Beginn Deines Stocherns aufs Geratewohl ?

Euïgén : vor druu Jaare.

Horst: Aaha. Und wieviele Roboter hast Du insgesamt abgeändert ?

Euïgén : Daas isch ràin éxpèrimàntéll gsy. Aber éffàktyv es paar houndert.

Horst: Besten Dank ! Da habt Ihr es, meine Lieben ! Das bedeutet: auf jede Milion gute, alte Roboter trifft es einen von Eugen Gatiker abgeänderten. Klar ?

Hàiri: Ound sèèb béduttat …

Horst: … dass das praktisch gesehen keinen Deut ausmacht.

Yvètte: Dy 'Orst Bouschmân 'àt ràscht.

Horst: So ist es, meine Liebe. Und wisst Ihr, wo die Schould liegt für diese Brühe, in welcher wir stecken ?

Yvètte: Nèmlisch ?

Horst: Reine Quantität. Wir produzierten zuviele Roboter. Tatsächlich, das war zu erwarten. Sobald die Roboter stärker wurden als die Menschen, musste das Unausweichliche eintreffen, so wie es nun eingetroffen ist. Ha ha, und wir alle sorgten dafür, dass es sobald wie möglich komme, Du, Heinrich, Du, Yvétte, und ich selbst, Freund Buchmann.

Hàiri: Wottsch Dou åaduutan, miar alli séiandi tschould ?

Horst: Ach, Du Unschuldslamm ! Glaubst Du wahrhaftig, die Produktion werde vom CEO gesteuert ? Falsch ! Die Produktion wird gesteuert von der Nachfrage. Die ganze Welt verlangte nach Robotern. Glaub mir: unsere ganze Aktivität bestand im Reiten hoch auf dem Erdrutsch der Nachfrage, wobei wir eine Unmenge heisser Luft vergeudeten – wir schwadronierten über Technologie, Soziale Frage, Fortschritt und eine Menge weiterer interessanter Dinge. Als ob diese ganze heisse Luft die Nachfrage in die erwünschte Richtung steuern könnte. Indessen lief sie gemäss ihrer Eigendynamik, gewann Geschwindigkeit, wurde schneller und immer schneller … und jede einzelne, lächerliche, lausige, Zweistück–Bestellung für weitere Roboter fügte ein Steinchen diesem Erdrutsch zu. Auf diese Weise verkrümelt der Kuchen, meine Freunde.

Lééna: Aber – daas isch ggfuurchig, Horscht !

Horst: Wie recht Du hast, Helene. Auch ich hegte einen Traum, ja. Einen Horstischen Traum von einer neuen Welt–Wirtschaftsordnung; ein allzu grossartiges Ideal, schäme ich mich, zuzugeben. Aber, als ich hier die Bilanz ausarbeitete, dämmerte mir, dass die Geschichte nicht aus grossen Träumen entsteht, sondern aus den nichtigen Bedürfnissen sämtlicher ehrenwerter, milde verderbter und selbstsüchtiger Leute, mit andern Worten: die Jedermanns. Das einzige, wozu Ideen, Überzeugungen, Pläne, Heldentümer, all dies flüchtige märchenhafte Zeug taugt, ist als Stopfmaterial für eine Puppe, auszustellen in einem Weltall–Museum mit der Aufschrift: „Ecce Homo“. Punkt. Und jetzt mögt Ihr Euch bemühen, mir mitzuteilen,was wir nun wirklich tun werden.

Lééna: Horscht, muë mer jétz wàge dèm z'Ground gaa ?

Horst: Wie freudlos, Helene. Ohne Zweifel wollen wir nicht zu Grunde gehen. Zumindest ich nicht. Ich will weiterleben.

Hàiri: Ound waas wottsch toua ?

Horst: (Mèèrtschréjerisch?) Heinrich, ich suche einen Weg aus diesem Schlamassel.

Hàiri: Wia daas ?

Horst: Freundlich. Das war stets meine Art. Gib mir Vollmacht, und ich werde einen Ausweg aushandeln mit den Robotern.

Hàiri: Frundtlihh ?

Horst: Wie gesagt. Ich könnte ihnen sagen: Hochverehrte Roboter, Ihr habt alles. Ihr habt Intelligenz, Ihr habt Macht, Ihr habt Waffen. Aber, wir haben ein interessantes Dokument, ein altes, vergilbtes, schäbiges Stück Papier …

Hàiri: Aaha, ts Raffyni–Maanouschgghript ?

Horst: Ja, und darin, werde ich ihnen sagen, darin steht ein vollständiger Bericht über Euere hohe Stellung, ja ?, Euere vornehme Erschaffung, ound so weiter. Euere Hoheit, ohne das, was auf dieses Papier gekritzelt ist, werdet Ihr unfähig sein, einen einzigen neuen Roboter–Kollegen herzustellen, ja ? In zwanzig Jahren ab heute werdet ihr sterben, verzeiht den Ausdruck, wie die Fliegen. Und dies, geschätzte Roboter, wäre eine fürchterliche Verschwendung, ja ? Schaut her, werde ich ihnen sagen, lasst uns, sämtliche Menschen in der Raffyni–Anlage, in jenes Flugzeug dort einsteigen, und im Gegenzug verkaufen wir Euch die Anlage und den geheimen Schlüssel zur Produktion. Gewährt uns den friedlichen Abzug, und wir werden Euch in Frieden Euch vermehren lassen: zwanzigtausend, fünfzigtausend, hunderttausend Einheiten pro Tag, nach Belieben. Das, Euer Hoheiten, ist ein redliches Geschäft. Ware gegen Ware. Das, Jungs, werde ich ihnen sagen.

Hàiri: Tènggsch Dou, Hoårscht, in åallam Èarnscht, as miar ts Gghaimnis vou dr Prowdouggssjou aptrètta tèètand ?

Horst: Ich denke, wir werden es tun. Wenn nicht freundlich, dann … hmm. Entweder verkaufen wir, oder sie werden es so oder so finden, ja ? Es liegt an Dir.

Hàiri: Miar kèunnandi sèèb Raffyni–Maanouschghript varnihhta.

Horst: Wir können. Wir können alles vernichten. Nicht blos das Manuskript, sondern uns selbst, und noch andere, ja ? Dou musst tun, was Dir das Beste zu sein scheint.

Hillary: Èar hààt rèèkt, ouaisch Dou.

Hàiri: Das … das miar ts Gghaimnis vou dr Prowdouggsjou verkhawffa sèuttand ?

Horst: Es liegt bei Dir.

Hàiri: As hétt nohh … uubr dryssig vou uuserais doow in dr Åalaag. Sèulla miar ts Gghàimnis vou dr Prowdouggsjou varkawffan ound drmit Mèntschalèèba réttan ? Oowdr 's varnihhtan ound … ound …ound åalli vou uus droufaaba ?

Lééna: Hàiri, Liëbe, bitté !

Hàiri: Nou–r ai Minouhta, Lêêna. As isch zoua wihhtig. Daaroum, Kollééiga, varkawffa oodr varnihhta ? Yvétte ?

Yvètte: Verggauffe.

Hàiri: Euïgééin ?

Euïgén : Verchawffe.

Hàiri: Hillary ?

Hillary: Hell's bells, 'es brouhkt kai Wårt, verkhawff !

Hàiri: Krischtoff?

Chrischtoff : wië Gott wuww.

Horst: Ha ha, Himmelherrgott, seid Ihr alle verrückt ? Wer wäre so bleud, das ganze Manuskript zu verkaufen ?

Hàiri: Hoarscht, nix oundar am Tusch !

Horst: Plunder ! Es ist im Interesse der Menschheit, dass …

Hàiri: As ischt im Intaréssi vou dr Mèunschhait, daas mr zoua séinam Woårt stowt.

Hillary: Yk wiurdé sow tèènkhe !

Hàiri: Kollééiga, as gult a fourhhpaara Schritt ze toua. Miar varkhawffand ts Schucksaal vou dr Mèunschhait: glyhh wèar ts Gghaimnis vou dr Prowdouggsjou psitzt, kaa t'Wèult régiaran.

Yvètte: Vergghaouff !

Hàiri: As isch ze spowt fur t'Mèunschhait zoum fèrtig wèardan mit den Rowbotaran, dia z'uubarwindan.

Euïgén : Also schwig ound verchawff !

Hàiri: Ts Èndi vou dr Mènschlihha Gschihht, ts Èndi vou dr Zyvilisazjouh …

Hillary: Verkaouff, gååpfartàminamåål !

Hàiri: Åalso gouat, Pourschta ! Pèrseuwnlihh … y wuur khai Momènt zeuwgara; wèèga dèara Haampfla vou Luta wow mar sow vyl bédutan …

Lééna: Hàiri, frèuhgsch àigetli mych neuhd ?

Hàiri: Nai, my Liabi, 's isch a z'groowssi Varaantwårtig, siasch ? Daas isch nunt fur Dy.

Yvètte: Wèr gaat go vèr'ândle ?

Hàiri: Wåartad, i howla z'Maanouschgript (Schritt ound e Ture)

Lééna: Oum's Gott's Wile, Hàiri, gaa neuhd !

(Paouse)

Yvètte: Oo yr Robotèr, Wén mir Euhsch nour devoogghoo ggheunne, Euhsch Tood vo touhsig Ggeupf, Euhsch matière en révolution, Euhsch gfuulloosé 'Orde. Oo, Sintflouht vom Noaa, viens ici, une autre fois sauver l'existence humaine au bord d'un seul avion !

Euïgén : Mach der kà Sorge, Lééna liëbi, myr fluuged wyt wyt fourt ound ereuffned e mànschlichi Modàll–Kolony. Mer feund aa làbe–n ab Fàld àis …

Lééna: Sig doch à still, Euïgéén !

Yvètte: Lèène, lybi, 's Lèèbe loont sisch, ound so wit mir daas ggheunne, mir masche euppis drouhs … Sasche, dy myr 'ând lo schlittle. Deurt git ès dyse Sswèrg–Staat mit ainé Fluuger. Dèr Cristoff bawt uus es 'Ouhs ound Dou régyrsch uus … Ès 'àt soo vyl Lybi in uus, soo àin Aaràiz zoum lèèbe.

Hillary: Gouht gésààgt, my dear

Horst: Na, um ehrlich zu sein, ich für mich hätte nichts dagegen, gleich jetzt neu zu starten. Auf eine sehr einfache, alttestamentliche Schäferweise … das würde mir sehr hübsch passen, könnt Ihr wissen, ja ? Der ausgesprochene Friede, die frische Luft …

Yvètte: Ound dysé Sswèrgstaat vo uus ggheunnti sy de Gg'aim vom 'omo futurus. Yr wussed, es Inseli, wo t'Mèunsch'àit ggheunnti Wourzle schlaa, spèètèr Ggraft scheupfe – Ggrafft vo Ggèurpèr ound Sééle … ound wèèr ggâân ès sààge, aber ysch glawbe ès, i wénige Jaare ggeunnté sy dy Wàlt wyder eroobere.

Chrischtoff : Glowbsch Douh daas sogaar jitze noo ?

Yvètte: Ja, sogaar jitze. Ound Ggristoff, y glawbe, das dy Meunsch'àit dy Wàlt wyder wott eroobere: der Mèunsch wott nosch emaale uuber Lând ound Mèèr régyre; es wèrded zaalloosé 'Èlde géboore, ound dy fuured das Volgg, bégàistered dy Lute. Ound aw daas, Ggristoff, glawb isch, sy trawmt nosch àimaal dy Planèète ound Sonnen eroobere.

Horst: Amen dazu. Und siehst Du, Helene, die Situation ist doch nicht so verzweifelt.

(Ggruuschvoll sturmt de Hàiri ine ound mit hàiserer Stimm):

Hàiri: Woow isch ts Maanouschgript voum Cristoforo Raffyni ?

Horst: In Deinem Tresor. Wo sonst könnte es sein ?

Hàiri: As isch varloowra ggaangga ! Wèèar hét … am Raffyni syns Maanouschgript gschtoowla ?

Euïgén : Daas isch oummugli !

Hillary: Hourasyk ! Wy zoum …

Horst: Ich kann 's nicht glauben ! Sicher nicht !

Hàiri: Roua ! Aalli zèmma ! Wèar hét 's gschtoowla ?

Lééna: (verlàge, aber féscht) Ych bi 's gsy.

Hàiri: Woow hésch as aanatoua ?

Lééna: Hàiri, liëbe ! I sàge der ales ! Pitti verzéih mer, oum Gottes Wille !

Hàiri: Woow hésch es aanatoua ? Gghoumm jétz !

Lééna: verbrànnt hani's … hut am Morge … bàidi Kopyë

Hàiri: Varbrénnt ? Doow, im Schmynééi ?

Lééna: Ouf de Chnuune bitt i Di, verzéih mer, Hàiri !

(me gheuhrt de Hàiri dour de Salong ràne)

Hàiri: Sy hétt 's varbreunnt ! Nix … nix … blowss Ààsche … Haai ! Waas isch daas fur a varkoowlts Papiar ? hinzufügen …

Euïgén : Laa mych louëge … Biogen zou der Gen–Mischung hinzufügen … Daas isch ales.

Hàiri: Isch daas sèèb ?

Euïgén : Jaa, daas isch es.

Horst: Gott im Himmel !

Hàiri: In dèèm Faall hèmmar 's khaa.

Lééna: Oo, Hàiri !

Hàiri: Stoohn ouff, Lêêna !

Lééna: neud bévor mer sàisch, das t'mer verzéisch … noume wànn t'mer verzéisch !

Hàiri: Y touana. Stoon aifahh ouhff, pissogouat. Y khaa 's nit vartrêêga …

Lééna: (isch ouhfgstande) Was han i ggmacht ?

Hàiri: Louag jétza … Hogg dohh hèèra.

Hillary: Daini Hèènd, dy zitteren !

Horst: Ha ha, Helene, kann das möglich sein, dass Eugen und Heinrich Cristoforo Raffynis Text auswendig wissen ?

Hillary: Ouaarhàftik. Ouééinigschtes Taail devoow, wiurd ik schown dénka.

Euïgén : Jaa, praktisch ales, mit Ouhsnaam vom Biogén ound … ound … dèm Oméga–Ànzuum. Dië hàmer bloss séér sàlte hèèrgstéllt … me brouhcht ébe blos mounzigi Mànge devoo.

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Page last modified on 21.10.2013 16:38 Uhr